Neue Power für die Leeraner Relaisfunkstellen

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Folgender Artikel von unserem Relaisverantwortlichen Jens, DH6BB, zur allgemeinen Information. Herzlichen Dank dafür an Jens.

In den letzten Wochen und Monaten häufen sich die Meldungen über teils großflächige Stromausfälle. Hierbei muss es sich nicht gleich um einen Katastrophenfall handeln wie zuletzt in Spanien, manchmal reicht schon ein Bagger der ein wichtiges Kabel in der Umgebung erwischt.
Um auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein setzen die Leeraner Relaisfunkstellen bereits seit mehreren Jahren bei einigen Geräten sogenannte USV-Netzteile ein. Hierbei wird an ein spezielles Netzteil neben der 230 V Versorgungsspannung ein Akku angeklemmt. Fällt die 230 V Versorgung aus schaltet ein Relais im Netzteil auf den Akku um. Grundsätzlich funktionieren diese Netzteile recht gut, haben aber bei DB0WO und DB0LER einige Nachteile. So gibt es zunächst keine Möglichkeit den Akkuzustand zu überwachen. Ebenso kann weder manuell vor Ort noch per Remote zwischen 230 V und Akku umgeschaltet werden, z.B. um den Akku gewollt zu entladen und später wieder zu laden. Auch fehlte bislang eine Rückmeldung ob die Netzspannung ausgefallen ist. Einige nachträglich eingebaute trickreiche Schaltungen geben inzwischen zumindest Ansatzweise die benötigte Funktionalität.

Daher wurde vor einigen Monaten damit begonnen eine universelle Platine für die Leeraner Relaisfunkstellen zu entwickeln, welche die notwendigen Funktionalitäten bzgl. Überwachung sowie manuellem wie auch automatischem Umschalten bietet.

Eingespeist werden jetzt getrennt die Spannungen aus einem Netzteil sowie einem Akku. Nach einer obligatorischen Sicherung werden beide Spannungen sowie beide Ströme getrennt voneinander gemessen. Über einen Mikrocontroller gesteuert wird über einen MOSFET Schalter zwischen beiden Spannungsquellen umgeschaltet. Hierbei kann zwischen einem manuellen aber auch einem automatischen Mode gewählt werden. Im Automatikbetrieb wird zwischen den Eingangsspannungen automatisch umgeschaltet, wenn eine der beiden Spannungen unter einen gewissen Schwellwert fällt.

Als Indikator vor Ort dient im einfachsten Fall eine LED-Ampel (rot, gelb, grün) für die jeweiligen Eingangsspannungen sowie den aktuell aktiven Eingang.

Deutlich mehr Informationen können auf einem optionalen LC-Display mit 4 Zeile zu je 20 Zeichen dargestellt werden. Über einen Drehencoder kann hierbei zwischen unterschiedlichen Informationsseiten umgeschaltet werden. Zusätzlich besteht so auch die Möglichkeit vor Ort manuelle Einstellungen vornehmen zu können. Vier zusätzliche Vollfarb-LEDs neben dem LC-Display zeigen auf den ersten Blick den Zustand der Spannungsversorgung an. Ergänzend können noch weitere Sensoren für Temperatur und Luftfeuchte angeschlossen werden.

Da an den Standorten von DB0LER wie auch DB0WO ein HAMNET-Zugang besteht, wurde zusätzlich eine Netzwerkschnittstelle implementiert. So kann jederzeit aus der Ferne der aktuelle Zustand auf einer integrierten Webseite überwacht werden. Zusätzlich bietet die Seite für die Sysops weitere Einstellmöglichkeiten. Gleichzeitig können alle Daten kontinuierlich an einen zentralen Server geschickt werden, um so auch historische Daten graphisch darzustellen.

Mehrere dieser Platinen wurden bereits aufgebaut und befinden sich derzeit im Test. In Kürze sollen sie nach und nach in die einzelnen Relaisfunkstellen eingebaut werden.